Der Ursprung des Ortes

Puchenstuben wurde erstmals im Jahre 1261 erwähnt, allerdings handelte es sich dabei um den Ort Gösing, der zur Gemeinde Puchenstuben gehört. Wörtlich war in der Urkunde des Stiftes Lilienfeld die Siedlung Göznich erwähnt. „Göznich“ ist ein slawisches Wort, dass übersetzt so viel wie „Geißenberg“ bedeutet.
Auch das Trefflingtal war schon im Mittelalter besiedelt und trug den Namen Sulzbichl. Wegen des Wasserreichtums des Trefflingbaches gab es auch viele Mühlen, darunter auch die Trefflingmühle, die wahrscheinlich 1449 erbaut wurde und von der auch heute noch Reste vorhanden sind.

Der Ortsname stammt wahrscheinlich von einer aus Buchenholz gemachten „Stube“, entlang des einstigen Wallfahrerwegs nach Mariazell. Aus „Buchen“ und „Stube“ entstand zuerst „Buchenstuben“ und später der Ortsname „Puchenstuben“.

 

 

Die "Hallerzeit"

Christian Haller, anno dazumal Wirt in Puchenstuben, war einer der Anführer im Bauernaufstand gegen die Herrschaften am Ende des 16. Jahrhunderts. Vor allem wegen der schlechten wirtschaftlichen und sozialen Lage der niederösterreichischen Bauern kam es zum Aufstand gegen die Adeligen. Davon betroffen waren das Most- und das Waldviertel.

Haller war Untertan des Freiherrn Ferdinand von Concin, der ihm eines Tages Unrecht tat. Das veranlasste Haller zum Aufruhr. 1597 zog er als Anführer der Bauern von Scheibbs, Frankenfels und anderer Gemeinden gegen Ybbs. In weiterer Folge zog Haller zur Hauptmacht der Aufständischen nach Melk, plünderte das Kloster Lilienfeld und das Kloster Gaming. Bald begann auch die Belagerung St. Pöltens unter der Führung von Haller und Georg Steinhauser, dem Schulmeister Neuhofens.

 

 

 

Eine Statue von Christian Haller am "Hallerhof" in Puchenstuben.

Silber- und Bleierzbergbau

Schon im 17. Jahrhundert war auf der Brandeben eine intensive Bergbautätigkeit im Gange. Nach alten Urkunden soll sie 1623 ihren Anfang genommen haben, aber vor 1662 wieder aufgegeben worden sein. Gewonnen wurde Bleiglanz mit geringen Mengen Silber. Im Jahre 1687 nahm Theodor Graf Sinzendorf, in dessen Herrschaft Weißenburg die Brandeben lag, den Bergwerkbetrieb wieder auf. Tausend Zentner Blei soll er im Laufe der Jahre gewonnen haben. Als 1703 Johann Adam Andreas Fürst Liechtenstein in den Besitz der Herrschaft kam, hatte der Bergbau auf der Brandeben seinen Höhepunkt erreicht. Etwa 27 Mann waren damals am Werk. Nach seinem Tode übernahm die Herrschaft 1712 seine Witwe Maria Edmunda Theresia Fürstin Liechtenstein, der der Ortskern von Puchenstuben seine Entstehung verdankt.

Um 1736 verfiel das Bergwerk abermals, bis es 1758 durch die k.k. St. Annaberger Gewerkschaft zusammen mit Baron Grechtler, dem damaligen Herrn von Weißenburg, wieder belebt wurde.